Adolf Hölzel

Adolf Hölzel wirkte von 1905 bis zu seinem Tod 1934 in Stuttgart und beeinflusste wesentlich die Entwicklung der Moderne. 1919 bezieht der Künstler das Haus in Stuttgart-Degerloch, das neben der Stuttgarter Akademie, an der er bis 1919 als weitsichtiger Lehrer gewirkt hat, ein weit ausstrahlendes Zentrum der Moderne wird, neben der Brücke in Berlin und Dresden, dem Blauen Reiter in München und den Suprematisten in Russland. Hier entstehen die Epoche machenden klangvollen Pastellarbeiten, in denen das um 1900 begonnene abstrakte Werk des Künstlers kulminiert. Seit der Erfindung der Fotografie war der Sinn und Zweck der Malerei als simulierte Wirklichkeit überflüssig geworden. Hölzel fordert auf, sich von der sichbaren Welt freizumachen, sich auf die ureigenen Mittel und Bedingungen der Malkunst zu besinnen und die elementare Kraft der künstlerischen Mittel (Form, Farbe, Linie) zu voller Wirkung zu bringen:  "Die Kunst steckt in den Mitteln" (Adolf Hölzel)

Der Künstler Adolf Hölzel

Adolf Hölzel zählt als früher Vertreter der "absoluten Kunst" zu den bahnbrechenden Wegbereitern der Moderne. Als forschender Künstler, sich stetig weiterentwickelnder Theoretiker und fortschrittlicher Pädagoge entwickelte er in Vorträgen und Publikationen von 1901 und 1904 einen Bildbegriff, der sich zwischen den Polen von Gesetz und Empfindung entfaltet. Ähnlich den Gesetzmäßigkeiten in der Musik fordert er ein Regelwerk wie die Harmonielehre, "damit die Malerei auch ohne die Brücke zur sichtbaren Welt bestehen konnte und nicht in Willkür abglitt" (Karin von Maur). Die einfachsten künstlerischen Mittel - Linie, Form und Farbe - sind für Hölzel das primär Gegebene. Mit diesen Mitteln sucht er nach Formeln und Gesetzen, um Empfindungen zur Anschauung zu bringen. Das Gegenständliche kann, so es denn gesucht wird, aus ihnen dann heraus entwickelt werden.

Der Lehrer Adolf Hölzel

Ebenso selbstverständlich wie seine herausragende künstlerische Bedeutung ist der Einfluss seiner Lehre, die als Basiswissen in die Allgemeinbildung einfloss und über seine Schüler bis ins Bauhaus und darüber hinaus ausstrahlte. In seinem Forschen und Denken lebte er die künstlerische Freiheit von allen Konventionen vor. Gerade deshalb verehrten ihn seine Schüler wie Schüler wie Willi Baumeister, Adolf Fleischmann, Camille Graeser, Johannes Itten, Otto Meyer Amden und Oskar Schlemmer. Seine bahnbrechende Lehre von den bildnerischen Mitteln und seine Farbtheorie fanden durch seine Schüler Eingang in den Unterricht am Bauhaus.

Das Œuvre

Das Werk von Adolf Hölzel lässt sich in drei große Epochen einteilen:

Mitglieder des Adolf-Hölzel-Forschungskreises haben die jeweiligen Epochen ausführlich beschrieben.

Farbstreifen