Rückblick: Festakt der Adolf Hölzel Stiftung in der Staatsgalerie
Ehrung für den Pionier der Moderne
Adolf Hölzel starb am 17. Oktober 1934 in Stuttgart. Die Adolf Hölzel Stiftung nahm diesen Tag zum Anlass, in die Staatsgalerie zu laden, um dem interessierten Publikum den noch immer viel zu wenig bekannten Wegbereiter der Moderne einer breiten Öffentlichkeit näher zu bringen.
Dr. Jens-Henning Ullner, Kurator bei der Staatsgalerie Stuttgart, begrüßte die rund 350 Gäste und verwies auf die traditionell guten Beziehungen zwischen seinem Haus und der Adolf Hölzel Stiftung. Beide Einrichtungen besitzen große Sammlungen von Hölzel-Werken, die sich thematisch und formal sehr gut ergänzen.
Dr. Felix Zimmermann, Vorsitzender des Vorstands der Adolf Hölzel Stiftung, berichtete über die vielfältigen Aktivitäten der Stiftung, die seit 2022 das Hölzel-Haus in Stuttgart-Degerloch als Museum und Kunstschule betreibt und zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen organisiert, um Hölzel in der Öffentlichkeit bekannter zu machen.
Stuttgarts Erster Bürgermeister Dr. Fabian Mayer hob in seiner Grußbotschaft die Bedeutung Hölzels für die Entwicklung der Kulturlandschaft der Landeshauptstadt in den vergangenen 120 Jahren hervor und dankte der Adolf Hölzel Stiftung für ihre Bemühungen, die die regionale Kunstszene bereichern.
Im Alter von 52 Jahren kam Adolf Hölzel 1906 mit neuem Lebensschwung nach Stuttgart als Professor an die Kunstakademie, um dort „mit aller Energie und Liebe tätig zu sein, denn Kunst ist Liebe, Energie und Tat, Liebe, gesteigert bis zur höchsten Leidenschaft für die Kunst und ihre seltsamen Wunder“. Obwohl in seiner Persönlichkeit eher besonnen, löste er mit seinem Bekenntnis Begeisterung bei den Studierenden wie Ida Kerkovius, Johannes Itten, Willi Baumeister und Oskar Schlemmer aus, erläuterte der Kunsthistoriker Reinhard Strüber in seinem Festvortrag. Hölzels Musikalität, sein ästhetisches Gespür und seine eigene Farbtheorie verliehen seinen Werken ein hohes Maß an Expressivität, die bis in die Abstraktion führte. 1919 trat Adolf Hölzel 66-jährig seinen Ruhestand an und entwickelte im Atelier seines Wohnhauses sein faszinierendes, außergewöhnlich leuchtendes und farbintensives Pastellwerk
Im Rahmen des Festakts feierte der Kurzfilm „6 Facetten von Hölzel“ seine Premiere. Die Adolf Hölzel Stiftung hat ihn in Zusammenarbeit mit der Filmakademie Ludwigsburg in den vergangenen Wochen konzipiert und umgesetzt. Es ist der erste Film, der sich mit dem Künstler beschäftigt. Die Mittel für die Produktion kamen durch Spenden und eine Crowdfundingaktion zusammen.