20 Jahre Adolf Hölzel Stiftung

Adolf Hölzel Stiftung feiert ihr 20-jähriges Bestehen mit einem Festakt in der Staatsgalerie Stuttgart

Mit einem Festakt in die Staatsgalerie Stuttgart hat die Adolf Hölzel Stiftung ihr 20-jähriges Bestehen gefeiert. Kunsthistorikerin Dr. Ina Conzen hielt den Festvortrag über den Einfluss Hölzels auf seine Schülerinnen und Schüler.

Vor 20 Jahren hat die Enkelin von Adolf Hölzel, Doris Diekmann-Hölzel, die Adolf Hölzel Stiftung gegründet. Damit war der Grundstein gelegt, um den Nachlass und das künstlerische Lebenswerk von Adolf Hölzel erhalten und weiter zu fördern sowie einer breiten Öffentlichkeit im Hölzel-Haus zugänglich machen zu können.

In der ersten Phase der noch jungen Stiftungsgeschichte stand die Aufarbeitung und Sicherung des Nachlasses Hölzels nach dem Tod der Enkelin im Jahr 2010 im Vordergrund der Stiftungsarbeit. In der zweiten Phase lag der Schwerpunkt der Aktivitäten auf der Renovierung und gleichzeitigen Erweiterung des Hölzel-Hauses um eine Kunstschule. Und in der dritten Phase, seit 2022, steht die Umsetzung des Betriebskonzeptes für das Hölzel-Haus auf unserer Tagesordnung.

Dr. Sandra-Kristin Diefenthaler, Kuratorin der Staatsgalerie Stuttgart, begrüßte die rund 250 Gäste und verwies auf die traditionell guten Beziehungen zwischen ihrem Haus und der Adolf Hölzel Stiftung. Beide Einrichtungen besitzen große Sammlungen von Hölzel-Werken, die sich thematisch und formal sehr gut ergänzen.

Marc Gegenfurtner, Leiter Kulturamt Stuttgart hob in seinem Grußwort die Bedeutung Hölzels für die Entwicklung der Kulturlandschaft der Landeshauptstadt in den vergangenen 120 Jahren hervor und dankte der Adolf Hölzel Stiftung für ihre Bemühungen, die die regionale Kunstszene bereichern.

Dr. Felix Zimmermann, Vorsitzender des Vorstands der Adolf Hölzel Stiftung, berichtete über die vielfältigen Aktivitäten der Stiftung, die seit 2022 das Hölzel-Haus in Stuttgart-Degerloch als Museum und Kunstschule betreibt und zahlreiche Ausstellungen und Veranstaltungen organisiert, um Hölzel in der Öffentlichkeit bekannter zu machen.

In ihrem Festvortrag „Der Schatten Hölzels“ beschrieb die Kunsthistorikerin Dr. Ina Conzen, wie die Kunstlehre des Meisters aus Stuttgart viral ging und die Entwicklung der Moderne maßgebend vorantrieb. Nach seiner aktiven Zeit als Lehrer an der Stuttgarter Akademie blieb Adolf Hölzel bis ins hohe Alter künstlerisch produktiv. Seit 1919 in seinem Wohn- und Atelierhaus in Stuttgart-Degerloch lebend, gab der Künstler als leidenschaftlicher Pädagoge weiterhin Privatstunden und sprach über seine Vorstellungen von einer „absoluten Kunst“. Weit über Stuttgart hinaus blieben seine fortschrittlichen Kunst- und Lehrkonzepte präsent und einflussreich, nicht zuletzt durch seine ehemaligen Schüler vermittelt. „Der Schatten Hölzels“ prägte seit den 1920er-Jahren wesentlich die Lehre am Bauhaus und an nachfolgenden Reforminstituten. Vor allem Hölzels pädagogischer Ansatz, der den „Werkstattgedanken“ auf einem demokratischen Zusammenwirken von Lehrer und Schüler aufbaute, hat bis heute Gültigkeit.

Musikalisch umrahmt hat den Festakt das Almaviva Cello Quartett mit Stücken aus der Zeit Adolf Hölzels und seiner Schüler sowie zeitgenössische Werke in Anlehnung an Hölzels abstrakte Entwicklung.

Mehr als 250 geladene Gäste haben dem Festakt beigewohnt. Beim anschließenden Sektempfang bestand die Gelegenheit zu Gesprächen und zum Austausch.  

Zurück